VLAB Projekt: Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Baumflechten
Rund 50 Prozent aller Flechtenarten Deutschlands sind in ihrem Bestand gefährdet oder bereits ausgestorben. Flechten sind eine störungsanfällige Symbiose aus Pilz und Alge. Sie spielen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt und tragen zur Artenvielfalt in Wäldern wesentlich mit bei.
In unserem neuen Projekt werden an Standorten, an denen vom Aussterben bedrohte Baumflechten gedeihen, wenige Teile von der Baumrinde entnommen und diese mit Hilfe einer speziellen Technik an anderen Standorten wieder angebracht (Flechten-Transplantation).
Es handelt sich um eine von Prof. Dr. Christoph Scheidegger, der an der Schweizerischen Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald Schnee und Landschaft tätig ist, entwickelte Methode, um gefährdete Baumflechten, bspw. die in vielen Teilen Deutschlands ausgestorbene Lungenflechte (Lobaria pulmonaria) und die stark zurückgehende Verdrehte Schüsselflechte (Parmelia submontana) zu erhalten. Prof. Scheidegger hat uns beraten und wird das Projekt auch begleiten.
Flechten-Transplantationen können mit vielen Risiken verbunden sein. Es ist daher wichtig, dass die Umsiedlung von Experten sorgfältig geplant und durchgeführt wird. Insbesondere müssen geeignete Bäume und Standorte gut ausgewählt werden, damit die sehr seltenen transplantierten Arten eine hohe Überlebensrate haben.
Gibt es ein Register? Eine Zählung? Wo man einträgt, wenn man eine bedrohte Art gesichtet hat?
Theoretisch sind Meldungen bedrohter Arten an Naturschutzbehörden möglich. Wir raten jedoch davon ab, da sie oftmals weitergegeben werden, was den Arten nicht immer unbedingt hilft. Führen Sie eine Liste mit Artnamen, Datum und genauem Ort der Sichtung.