Planung für Brennerzulauf: VLAB lehnt alle Trassenvarianten durchs bayerische Inntal ab
Nach Prüfung der Planungsunterlagen im Rahmen des laufenden Raumordnungsverfahrens für den sogenannten Brenner-Nordzulauf, spricht sich der VLAB für einen Ausbau der bisherigen Bahnstrecke aus. Ein Neubau zwischen Rosenheim und Kufstein führe zu schweren ökologischen und landschaftsästhetischen Schäden.
Das bayerische Inntal von Rosenheim bis Kufstein ist den meisten Menschen nur als schnelle Transitroute auf dem Weg nach und von Italien bekannt. Es birgt jedoch neben der stark frequentierten Inntalautobahn, einer wichtigen Bahnstrecke und weiteren Durchgangsstraßen viele Naturschönheiten, darunter zahlreiche Landschafts- Naturschutz- und FFH-Gebiete. Durch diese hoch sensible Landschaft will die Deutsche Bahn eine neue Schienentrasse legen, die als schnelle Verbindung zum in Bau befindlichen Brennerbasistunnel geplant ist. Es gibt mehrere Trassenvarianten beiderseits des Flusses, die zu unterschiedlichen Anteilen in Tunneln geführt werden sollen.
Nach einer gründlichen Sichtung der Verfahrensunterlagen stellt der VLAB fest, dass alle Varianten zu schweren, in Teilen nicht ausgleichbaren Schäden in den Landschafts-, Natur- und Wasserhaushalt dieser Region führen. “Aus unserer Sicht sollte zunächst vorrangig ein Ausbau der bereits vorhandenen Bahnstrecke ohne Zeitdruck und ergebnisoffen durch ein Gremium unabhängiger Experten geprüft werden”, fordert der erste Vorsitzende des Vereins, Johannes Bradtka. “Wir bezweifeln auch, dass es tatsächlich gelingen wird, wesentliche Teile des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zu verlagern.” Hierzu fehlten schlüssige Konzepte und Aussagen der Deutschen Bahn (DB) und des Bundesverkehrsministeriums.
Im Übrigen konterkarierten die Ausbaupläne die Bemühungen des Bundes und der Länder, künftig auf eine umweltfreundliche Mobilität in Form von E-Pkws, E-Lkws, synthetischen Kraftstoffen oder mit Wasserstoffantrieben zu setzen. Ein derartig schwerwiegender und teurer Eingriff erübrige sich bei diesen Zielsetzungen. “Grundsätzlich steht der VLAB einer Verlagerung des Schwerlastverkehres auf die Schiene und der damit verbundenen Reduzierung von Schall- und Abgasemissionen jedoch positiv gegenüber”, betont Bradtka.
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