Wiederansiedlung des Habichtskauz in Nordostbayern
Noch im 19. Jahrhundert brütete der Habichtskauz (Strix uralensis) im Bayerischen-, Böhmer- und Oberpfälzerwald. Der letzte seiner Art in Mitteleuropa wurde um 1926 bei Sušice im Böhmerwald abgeschossen. Vorkommen in Deutschland sind aktuell nur aus dem Bayerischen Wald bekannt. Der Ornithologe Wolfgang Scherzinger berichtete im Ornithologischen Anzeiger (2006, Nr. 45, Heft 2/3) von einem Brutplatz aus dem Jahr 1992 in einer hohlen Eiche im Fichtelgebirge. In dem Artikel nennt er auch weitere einzelne, ältere Sichtbeobachtungen aus Nordbayern.
Der Habichtskauz ist mit einer Größe von rund 60 cm und einer Spannweite von 120 cm der größte Kauz Mitteleuropas. Er bevorzugt ältere Mischwälder mit Buchen, durchsetzt mit freien Flächen (Waldwiesen, Kahlflächen, Sturmwurfflächen), um besser nach seiner Hauptbeute, den Mäusen, suchen zu können. In mäusearmen Notzeiten jagt er auch kleinere Vögel. Er brütet in Baumhöhlen, auf abgebrochenen höheren Baumstümpfen aber auch in alten, verlassenen Greifvogelhorsten.
Die Wiederansiedlung durch den VLAB wird wissenschaftlich begleitet und erfolgt in Abstimmung mit den Grundbesitzern, Jagdverbänden und Naturschutzbehörden. Insgesamt sollen über einen Zeitraum von mindestens drei Jahren 45 bis 60 juvenile Habichtskäuze ausgewildert werden. Vor der Auswilderung müssen sich die jungen Habichtskäuze jedoch erst für einige Wochen in einer Großvoliere an ihren künftigen Lebensraum, an das Klima des Gebietes und an die artgemäße Nahrungsaufnahme gewöhnen. Parallel zu der Wiederansiedelung werden spezielle Brutkästen in den Wäldern angebracht.
Nach Einschätzung des österreichischen Zoologen und Ökologen Dr. Wolfgang Scherzinger „stellt der Nord-Süd-gerichtete Mittelgebirgskamm zwischen Sauwald (Donau), Böhmerwald, Oberpfälzerwald, Fichtelgebirge, Erzgebirge etc. bis zum Harz eine herausragende Ausbreitungsachse für eine waldbewohnende Eulenart“ dar. „Wenn eine Populationsanbindung Richtung NE-Polen und Baltikum auf Grund der großen Distanzen und der fehlenden Waldflächen auch recht unwahrscheinlich ist, so könnte eine Ausweitung des Habichtskauzbestandes im Böhmerwald gegen Norden ganz sicher ein wertvoller Puffer gegen bedrohliche Bestandsschwankungen sein.“
Das Projekt startet voraussichtlich im kommenden Jahr. Ehrenamtliche Helfer und “Habichtskauz-Paten” sind willkommen.
Hallo,
ich würde Ihnen dafür meine Nachzuchten zur Verfügung stellen.
Sie können mich erreichen unter 09941 400507
Mit freundlichen Grüssen
Dieter Betz
Sehr schön!
Bisher hat uns der Nationalpark Bayerischer Wald den Nachwuchs von drei Zuchtpaaren zugesichert.
Mit dem Zoo Nürnberg, Herrn Dr. Mägdefrau, sind wir im Gespräch.
Wir kontaktieren Sie in Kürze.